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Soares: „Ich kriege keine Chance“
#1
Danilo Soares war seit Februar nicht mehr im VfL-Kader. Er vermisst eine faire Chance. Er spricht über seine Rolle, den Abschied, die Zukunft.

„Daniiieeloooo“ rufen einige sehr kleine Kinder, sie kennen den Spieler des VfL Bochum. Danilo Soares nutzt eine kurze Trainingspause am Dienstag, begrüßt durch den Fangzaun seine Frau Tarciana und Töchterchen Yasmin sowie zahlreiche Kinder aus Yasmins Kindergartengruppe. Er lächelt. 

Das ist der eine Danilo Soares, der glückliche Familienvater, der in Bochum ein gutes Stück heimisch geworden ist in den letzten sieben Jahren.

Danilo Soares fühlt sich  aussortiert
Der andere Danilo Soares ist Profifußballer. Und frustriert. Er ist vom Stammspieler, einem der besten Linksverteidiger der 2. Liga und einem guten Linksverteidiger der Bundesliga, abgestürzt zum Tribünen-Gast. Er trainiert mit, aber er fühlt sich aussortiert seit Monaten, wie im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich wird. „Ich gebe alles im Training. Ich versuche, um meinen Platz zu kämpfen, aber ich kriege keine Chance“, sagt Soares.

Fünf Mal kam der langjährige Stammspieler in dieser Saison nur zum Einsatz: am zweiten Spieltag gegen Dortmund, drei Mal von Beginn an im Oktober, zuletzt Ende Dezember in Leverkusen. Wie man hört, hatte er im Januar die Möglichkeit zu wechseln, der Verein hätte ihm keine Steine in den Weg gelegt. Soares blieb. 

Fakt ist: Seit Anfang Februar, nach dem Ende der Winter-Transferperiode, war der 32-Jährige kein einziges Mal mehr im Kader. Ein tiefer Fall. 

Soaers ist seit sieben Jahren für den am Ball
Seit sieben Jahren ist er für den VfL am Ball, absolvierte bisher 189 Pflichtspiele für Bochum, war bis zur Vorsaison Stammkraft und Leistungsträger. Als er 2020 nach drei starken Jahren seinen damals auslaufenden Vertrag für viele überraschend um vier Jahre verlängerte, andere Offerten wie wohl von Schalke 04 ablehnte, wurde er von Fans, Kollegen, Verantwortlichen gefeiert. Es fühlte sich an wie ein kleines Sommermärchen.

Soares lieferte. Es folgte der Aufstieg. Der Klassenerhalt. Mit starken Leistungen des eleganten Zweikämpfers auf der linken Seite. Im erfolgreichen Endspurt 2022/23 war er dann aber nicht mehr gefragt. Seine Leistungen ließen deutlich nach, Verletzungen kamen hinzu, und er machte sich „zu viele Gedanken“, erklärte Soares vor einem Jahr selbst zu seiner Formkrise am Ende der Vorsaison. 

Soares beklagt fehlende Erklärung von Letsch - Unter Butscher „nichts geändert“
Die Talfahrt setzte sich fort. Thomas Letsch, der Ex-Trainer, baute auch diese Saison nicht mehr auf ihn. Der VfL holte im Sommer Bernardo und Maxi Wittek. „Thomas Letsch hat mir gesagt, Bernardo ist die Nummer eins, Maxi Wittek die Nummer zwei“, sagt Soares zu Gesprächen mit dem Ex-Coach - mehr habe er nie erfahren. „Ich weiß nicht, warum ich keine Chance mehr bekommen habe.“ Allerdings hört man aus Spieler- und Vereinskreisen hinter vorgehaltener Hand, dass Soares seine Ersatzrolle nicht so akzeptiert habe, wie man es sich als Team und Trainer wünscht.

Nach dem Trainerwechsel jedenfalls hatte Soares natürlich die Hoffnung, dass er wieder aufrückt. „Aber es hat sich unter Heiko Butscher für mich nichts geändert“, so der Brasilianer frustriert. 

Butscher: Soares ist „fast eine Legende hier“
Butscher, seit zwei Wochen im Amt, setzte ebenfalls auf Bernardo und Wittek, dies habe er ihm auch so gesagt. „Ich gebe alles für die Jungs. Wenn er sagt, dass er mich braucht, bin ich da“, versichert Soares – viel Hoffnung klingt dabei allerdings nicht durch auf eine Chance in den letzten vier Partien, zunächst gegen die TSG Hoffenheim am Freitag. Und das trotz der Ausfälle durch Gelb-Sperren.

Auch Heiko Butscher erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass er sich in den ersten beiden Partien eben für Bernardo in der Startelf und Wittek als back-up entschieden habe und damit im Aufgebot kein Platz war für einen weiteren Linksverteidiger. Aber, so Butscher: „Es kann schnell gehen im Fußball.“

Gibt Soares denn alles? „Er lässt sich nicht hängen. Natürlich ist er enttäuscht, das kann ich nachvollziehen. Er war vorher nicht dabei, es kommt ein neuer Trainer, er setzt auch erstmal nicht auf ihn, das sind schon Nackenschläge. Ich habe versucht, es mit ihm zu besprechen. Danilo ist Teil dieser Mannschaft, er kann mit seiner Erfahrung helfen.“ Auf den Menschen und Sportler Danilo Soares, so Butscher, „lasse ich absolut nichts kommen. Danilo ist für mich fast eine Legende hier.“ 

 Soares über den VfL: „Der Verein ist viel größer als ich“
Bis zum Saisonfinale. Denn längst ist klar: Die Wege werden sich im Sommer trennen. Sein Vertrag läuft aus, der VfL plant ohne ihn. Auch Soares weiß das, im Vier- oder Sechs-Augen-Gespräch endgültig mitgeteilt haben ihm das Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian und Sportdirektor Marc Lettau aber noch nicht.

„Ich wäre gerne geblieben“, sagt Soares. Schon oft hat er betont, dass er sich mit seiner Familie in Bochum sehr wohl fühle, Sohn Theo und Tochter Yasmin hier geboren sind. Soares hat zudem die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. „Aber wenn der Verein nicht mehr mit mir plant, muss ich das akzeptieren“, sagt Soares. „Der Verein ist viel größer als ich.“

Soares: „Es gibt Möglichkeiten, hier in Deutschland zu bleiben“
Wie es weitergeht? „Es gibt ein paar Möglichkeiten, hier in Deutschland zu bleiben“, sagt Soares. Noch sei nichts fix. Bundesliga, 2. Liga? Soares gibt sich bedeckt: „Schauen wir mal. Es ist alles möglich, es gibt Interessenten.“

Verabschieden vom VfL will er sich keinesfalls mit einem Abstieg. Soares: „Ich hoffe, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das ist mein Wunsch. Ich bin seit sieben Jahren im Verein, ich kenne viele Leute. Ich bin sehr dankbar, was ich hier alles erlebt habe, der Verein war für mich immer sehr wichtig. Wir sind gerade in einer schlechten Phase. Aber wir haben genug gute Spieler hier, um die Wende zu schaffen.“

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Der VfL Bochum zieht im Kampf um den Klassenerhalt alle Register und hat den Brasilianer Danilo Soares nach Frust-Aussagen eine Auszeit verordnet. 

Die Zeit von Danilo Soares beim VfL Bochum endet offenbar unrühmlich. Der Linksverteidiger, der seit 2017 an der Castroper Straße unter Vertrag steht, bekam vom Verein eine zweitägige Denkpause verordnet5. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Verantwortlichen war offenbar nun das Frust-Gespräch, das er mit dieser Redaktion führte. Aber auch die Trainingsleistungen sollen nicht gestimmt haben. „Er ist nicht suspendiert“, sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau nach dem 3:2-Sieg über die TSG Hoffenheim. „Er ist ein verdienter Spieler. Wir wissen alle, was er für den Verein geleistet hat. Aber wir waren der Auffassung, dass er sich nicht vollumfänglich in den Dienst der Mannschaft stellt. Deswegen haben wir ihm zwei Tage Denkpause verordnet.“ Es werde am Montag ein Gespräch mit dem Brasilianer geben, „damit es dann hoffentlich vernünftig weitergeht“, so Lettau. 

Soares beklagte unter der Woche, dass er keine Chance unter den Trainer Thomas Letsch und Heiko Butscher bekommen hätte. „Ich weiß nicht, warum ich keine Chance mehr bekommen habe“, sagte er. Dass die Zeit in Bochum enden würde, war spätestens seit dem Winter klar. Der Vertrag von Soares in Bochum läuft aus, die Verantwortlichen machten zumindest intern kein Geheimnis daraus, dass man nicht bestrebt sei, diesen Arbeitskontrakt noch einmal zu verlängern. Das Verhalten und die Trainingsleistungen von Soares sollen die Entscheidung durchaus beeinflusst haben, heißt es. Auch innerhalb der Mannschaft hat er offenbar zuletzt den Rückhalt verloren. Hinter vorgehaltener Hand sagen einige, habe er seine Ersatzrolle nicht so akzeptiert, wie es sich für einen Vollprofi geziemt hätte. 

Butscher stärkte Soares den Rücken
Butscher stärkte Soares unter der Woche allerdings noch zumindest öffentlich den Rücken. „Er lässt sich nicht hängen. Natürlich ist er enttäuscht, das kann ich nachvollziehen. Er war vorher nicht dabei, es kommt ein neuer Trainer, er setzt auch erstmal nicht auf ihn, das sind schon Nackenschläge. Ich habe versucht, es mit ihm zu besprechen. Danilo ist Teil dieser Mannschaft, er kann mit seiner Erfahrung helfen“, sagte er. Den Glauben hatten die Verantwortlichen nun offenbar nach den Frust-Aussagen verloren.

Im Kampf um den Klassenerhalt wollen die Bochumer nichts unversucht lassen, doch noch einmal das Ruder rumzureißen. Miesepeter in der Kabine können sie dabei nicht gebrauchen. Daher vorerst die Denkpause. „Am Montag starten wir dann hoffentlich mit ihm in die Woche“, sagte Lettau. 

Quelle: WAZ.de
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#3
Verteidiger Danilo Soares durfte ein paar Tage nicht mittrainieren beim VfL Bochum. Am Montag gab es eine Aussprache mit der sportlichen Führung. 

Danilo Soares, betonte VfL Bochums Sportdirektor Marc Lettau bereits am Freitagabend nach dem 3:2-Sieg des VfL Bochum gegen die TSG Hoffenheim, „ist ein verdienter Spieler des VfL Bochum, der viel für den Verein geleistet hat.“ Dennoch hatte der Brasilianer wie berichtet eine „Denkpause“ erhalten.

Seine Trainingsleistungen, seine Lust, im Saisonfinale noch alles zu geben, hatte aus Sicht der sportlichen Führung offenbar zuletzt nachgelassen. Zudem gab für die VfL-Führung ein Frust-Interview von Soares mit dieser Redaktion, in dem er unter anderem beklagt hatte, „hier keine Chance zu bekommen“, letztlich den Ausschlag, ihn am Freitag und Samstag vom Training mit der Mannschaft auszuschließen.

Sportdirektor: „Danilo steht mit vollem Einsatz zur Verfügung“
Am Montag, als ebenso trainingsfrei war wie am Sonntag, sprachen sich Soares, Lettau und Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian dann in einem kurzen Sechs-Augen-Gespräch aus. „Danilo hat uns versichert, dass er bis zum Saisonende voll fokussiert ist und uns mit vollem Einsatz zur Verfügung steht“, erklärte Lettau am Montagabend auf Nachfrage dieser Redaktion.

Ab Dienstag nimmt der 32-Jährige also wieder ganz normal am Trainingsbetrieb des VfL Bochum teil, wenn Coach Heiko Butscher am Vormittag zur ersten Einheit nach dem Befreiungsschlag bittet - und vor dem nächsten Big-Point-Spiel, dem Spiel beim punktgleichen Abstiegskonkurrenten Union Berlin am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). 

Soares‘ Vertrag endet im Sommer - Wege trennen sich nach sieben Jahren
Soares spielt seit 2017 für den VfL, nach Anthony Losilla (2014) und Manuel Riemann (2015) ist der Linksverteidiger der dienstälteste Bochumer Spieler. Nach starken Jahren in der 2. Liga und Bundesliga verlor er am Ende der vergangenen Saison seinen Stammplatz. In dieser Spielzeit kam er nur fünf Mal zum Einsatz, seit Februar war Soares nicht mehr im Kader.

Sein Vertrag endet nach dieser Saison, die Wege werden sich trennen. Wohin es ihn zieht, ließ Soares im Gespräch mit dieser Redaktion offen. Er erklärte aber, dass es Interessenten aus der Bundesliga und/oder 2. Liga gibt.

Quelle: WAZ.de
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