5000 Fans im Ruhrstadion sehen ein gutes Spiel des Zweitligisten gegen Hoffenheim im DFB-Pokal. Der Favorit aber setzt sich routiniert durch.
Alles kann Dieter Hecking dann doch nicht. Der Trainer hatte in kürzester Zeit die Profis des VfL Bochum wieder in die Spur gebracht. Am Donnerstag tauschte er sich kurz mit Kyra Malinowski, der Trainerin der VfL-Frauen aus. Zwischen der PK der Profis zum Spiel beim VfB Stuttgart und der der Frauen vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen die TSG Hoffenheim war kurz Zeit. Hecking wünschte
Kyra Malinowski viel Glück, gab ihr dann noch mit auf den Weg, sie und ihr Team solle doch bitte den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga hinter sich lassen. Genau darauf können sich die VfL-Frauen jetzt konzentrieren.
Mit 0:5 (0:2) verlor der VfL Bochum das Achtelfinalspiel, verabschiedete sich allerdings mit einer sehr guten Leistung aus dem Wettbewerb.
Und natürlich hatten sich die VfL-Frauen gegen den Bundesligisten aus Hoffenheim etwas ausgerechnet. Wenn eine Pokalüberraschung für einen Zweitligisten wie Bochum im Achtelfinale möglich ist, dann unter Flutlicht im Vonovia Ruhrstadion, bei 4 Grad und vor einer Rekordkulisse von etwas mehr als 5000 Zuschauern.
VfL hält eine halbe Stunde die Hoffnung auf eine Überraschung hoch
Knapp eine halbe Stunde schafften es die VfL-Frauen, die Null zu halten und damit die Hoffnung auf eine Pokal-Überraschung. Sie agierten sehr diszipliniert, waren sehr darauf bedacht, sicher zu stehen. Malinowski bot eine Fünferkette auf, ließ ihr Team Hoffenheim nicht zu hoch anlaufen. Fast sah es so aus, als hätte sie ihre Spielerinnen angewiesen, nicht über die Mittellinie zu laufen.
Die wenigen Umschaltmomente klappten vielleicht auch deshalb zunächst gar nicht. Nina Kerkhof und
Sarah Freutel, die ausgewiesene Offensiv-Qualitäten haben, waren überwiegend defensiv gefordert. Hoffenheim kontrollierte das Spiel, hatte mehr als 80 Prozent Ballbesitz, kam zunächst aber nicht zu Chancen.
Frauen setzen konsequent auf Nadelstiche
Die VfL-Frauen setzten konsequent auf Nadelstiche. Den ersten gab es nach einer Viertelstunde, als ein Freistoß Sarah Freutel auf der rechten Seite erreichte und sie den Ball nach innen brachte. Ann-Luisa Figueira Marques kam an den Ball, schien darob aber zu überrascht. Nach 20 Minuten gab es das gleiche Muster über die rechte Seite. Diesmal kam die Hereingabe von Nina Kerkhof, Freutel kam nicht heran.
Und dann ging es ganz schnell und zu schnell für die VfL-Frauen. Hoffenheim reichte für die 1:0-Führung nach 29 Minuten ein langer Ball hinter die VfL-Abwehrkette auf Feli Petra Delacauw. Ihren ersten Abschluss konnte die gute Leonie Doege im VfL-Tor noch halten, gegen den Nachschuss war sie machtlos. Auch beim 2:0 für Hoffenheim hatte Doege keine Abwehrchance (43.). Nach einer Ecke kam Selina Cerci aus kurzer Distanz zum Abschluss.
Sie machte nach 62 Minuten dann bereits den Deckel auf das Spiel. Ihr Kopfball zum 3:0 für Hoffenheim beendete die VfL-Hoffnungen, im zweiten Abschnitt etwas offensiver ausgerichtet für eine Wende zu sorgen. Das 4:0 und 5:0 für Hoffenheim schraubte das Ergebnis zu hoch. Wobei sich die VfL-Fans auch dadurch nicht davon abhalten ließen, ihr Team lautstark zu unterstützen. Fast schien es, als würden sie mit jedem Gegentor lauter singen.
VfL Bochum: Dorge - Haase, Huber (65. Karwatzki), Angrick, Wilhelm (82. Fölsing), Moczarski (82. Vogel), Freutel, Figueira Marques (74. Klostermann), Kerkhof, Angerer (82. Hünnemeyer), Wenzel
TSG Hoffenheim: Tufekovic - Kaut, Cazalla Garcia, Grabowska (63. Corley), Hahn (70. Mehmeti), Delacauw, Weiß, Cerci (63. Steiner), Feldkamp, Diehm, Dongus
Tor: 0:1 Delacauw (29.), 0:2 Cerci (43.), 0:3 Cerci (62.), 0:4 Steiner (82.), 0:5 Memeti (90.)
Zuschauer: 5000
Schiedsrichterin: Sina Diekmann (Sportfreunde Sölderholz)
Quelle: WAZ.de