04-07-2025, 10:26 AM
Ein katastrophaler Auftritt gegen den VfB Stuttgart und nur zwölf Punkte aus 14 Heimspielen: Trainer Hecking hofft auf ein einmaliges Fehlverhalten.
Dieter Hecking hat es sich und seinem Trainerteam leicht gemacht. Die Analyse des katastrophalen Auftritts des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart (0:4) fiel aus. Entsprechend hatten der Chef und seine Mitarbeiter am Sonntagmorgen noch Zeit, um kräftig durchzuschnaufen, sich zu sammeln - und die Nackenstarre auszukurieren, die sich vielleicht bei dem einen oder anderen gebildet hatte. Anlass zum Kopfschütteln bot die kollektive „Nicht-Leistung“, wie Hecking den Auftritt seiner Spieler gegen den DFB-Pokalfinalisten nannte, schließlich genug. Immerhin entsprach Hecking mit dem Auslassen der Analyse dem Wunsch von Vize-Kapitän Philipp Hofmann: „Dieses Spiel braucht man gar nicht zu analysieren. Es gilt, dieses Spiel schnell abzuhaken.“
Viel zu sehen hätte es ohnehin nicht gegeben. Zumindest nichts Positives. Die VfL-Darbietung gegen den VfB Stuttgart? Sie war die wohl schlechteste unter Hecking, seitdem dieser im Oktober des vergangenen Jahres übernahm. Schon nach zehn Minuten führten die Schwaben durch Treffer von Jeff Chabot und Ermedin Demirovic mit 2:0. „Ich wollte nach 20 Minuten wechseln“, sagte Hecking nach der Partie gefrustet. Doch er zögerte und reagierte erst in der Pause. Bis dahin war seine Mannschaft nahezu chancenlos. Echte Torchancen gab es nicht und auch in der Defensive brannte es immer wieder. Und auch im zweiten Durchgang war es nur Demirovic, der noch zwei Mal traf.
VfL mit der schlechtesten Heimbilanz seit Wiederaufstieg
Zur zweiten Halbzeit nahm Hecking den ganz schwachen Myron Boadu vom Platz, der zudem schlechte Stimmung verbreitete, indem er auf dem Feld wild gestikulierend seine Mitspieler anmotzte. Dass der Niederländer mit seiner Leistung aber nahtlos in das Kollektivversagen einstimmte, hatte er offenbar verdrängt. Eine Startelf-Nominierung jedenfalls rechtfertigte er zu keinem Zeitpunkt. Die meisten Kollegen allerdings auch nicht. „Der Zusammenhalt war auf dem Platz nicht zu spüren, wir hatten zu viele Abstände, haben nicht durchgeschoben“, sagte ein sichtlich angefressener Hecking nach der Partie.
Für den VfL Bochum war es die dritte Heimniederlage in Serie. Das gab es zuletzt unter Trainer Thomas Reis. Auch in der Heimtabelle steht die Mannschaft nach 14 Partien an der Castroper Straße so schlecht da wie seit dem Bundesliga-Aufstieg 2021 noch nicht. Nur zwölf Punkte hat der VfL bislang gesammelt. Bei einem desolaten Torverhältnis von 13:26. In den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die Bochumer jeweils sieben Punkte mehr auf dem Konto. Im ersten Bundesliga-Jahr seit dem Wiederaufstieg sogar satte zwölf. Von einer Festung Ruhrstadion ist momentan wenig zu sehen.
Horn: VfL hat „alles vermissen lassen“
„Wir haben alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat“, sagte Torhüter Timo Horn spürbar angefressen. „Zweikampfhärte, hohes Pressing, den Gegner unter Druck setzen, hinten stabil zu stehen“ - all das hatte der VfL Bochum nicht einmal ansatzweise auf den Platz bekommen, obwohl Hecking bis auf Boadu dieselbe Mannschaft auf das Feld schickte, die in der Vorwoche bei Bayer Leverkusen (1:3) beinahe für eine Überraschung gesorgt hätte.
Die große Angst wie genau vor einem Jahr geht in Bochum aber noch nicht um. Am 6. April 2024 verlor der VfL noch nach einer Führung beim 1. FC Köln, Thomas Letsch musste am Tag darauf als Trainer gehen. Gänzlich anders die Situation im Jahr 2025: Der Trainer ist der große Hoffnungsträger an der Castroper Straße. Auch, weil er die Situation realistisch einschätzt. „Wir wissen, warum wir da stehen“, sagte der 60-Jährige. „Wir haben richtig einen bekommen.“ Er redete erst gar nicht drumherum, suchte keine Ausreden. Seine Mannschaft habe einfach nur richtig schlecht gespielt, nichts davon auf den Platz gebracht, was es im Kampf gegen den Abstieg brauche.
Aber, und das spricht die Erfahrung von Jahrzehnten im Profi-Geschäft aus ihm: „So ein Spiel hat man im Abstiegskampf.“ In der Regel aber auch nur einmal. Dies sei auch die Hoffnung für die verbleibenden sechs Partien. Lieber einmal richtig untergehen, als jedes Mal gut zu spielen und trotzdem zu verlieren. In der kommenden Woche hat die Mannschaft schon die Chance, gegen den FC Augsburg endlich wieder das Heimgesicht früherer Jahre zu zeigen.
Quelle: WAZ.de
Dieter Hecking hat es sich und seinem Trainerteam leicht gemacht. Die Analyse des katastrophalen Auftritts des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart (0:4) fiel aus. Entsprechend hatten der Chef und seine Mitarbeiter am Sonntagmorgen noch Zeit, um kräftig durchzuschnaufen, sich zu sammeln - und die Nackenstarre auszukurieren, die sich vielleicht bei dem einen oder anderen gebildet hatte. Anlass zum Kopfschütteln bot die kollektive „Nicht-Leistung“, wie Hecking den Auftritt seiner Spieler gegen den DFB-Pokalfinalisten nannte, schließlich genug. Immerhin entsprach Hecking mit dem Auslassen der Analyse dem Wunsch von Vize-Kapitän Philipp Hofmann: „Dieses Spiel braucht man gar nicht zu analysieren. Es gilt, dieses Spiel schnell abzuhaken.“
Viel zu sehen hätte es ohnehin nicht gegeben. Zumindest nichts Positives. Die VfL-Darbietung gegen den VfB Stuttgart? Sie war die wohl schlechteste unter Hecking, seitdem dieser im Oktober des vergangenen Jahres übernahm. Schon nach zehn Minuten führten die Schwaben durch Treffer von Jeff Chabot und Ermedin Demirovic mit 2:0. „Ich wollte nach 20 Minuten wechseln“, sagte Hecking nach der Partie gefrustet. Doch er zögerte und reagierte erst in der Pause. Bis dahin war seine Mannschaft nahezu chancenlos. Echte Torchancen gab es nicht und auch in der Defensive brannte es immer wieder. Und auch im zweiten Durchgang war es nur Demirovic, der noch zwei Mal traf.
VfL mit der schlechtesten Heimbilanz seit Wiederaufstieg
Zur zweiten Halbzeit nahm Hecking den ganz schwachen Myron Boadu vom Platz, der zudem schlechte Stimmung verbreitete, indem er auf dem Feld wild gestikulierend seine Mitspieler anmotzte. Dass der Niederländer mit seiner Leistung aber nahtlos in das Kollektivversagen einstimmte, hatte er offenbar verdrängt. Eine Startelf-Nominierung jedenfalls rechtfertigte er zu keinem Zeitpunkt. Die meisten Kollegen allerdings auch nicht. „Der Zusammenhalt war auf dem Platz nicht zu spüren, wir hatten zu viele Abstände, haben nicht durchgeschoben“, sagte ein sichtlich angefressener Hecking nach der Partie.
Für den VfL Bochum war es die dritte Heimniederlage in Serie. Das gab es zuletzt unter Trainer Thomas Reis. Auch in der Heimtabelle steht die Mannschaft nach 14 Partien an der Castroper Straße so schlecht da wie seit dem Bundesliga-Aufstieg 2021 noch nicht. Nur zwölf Punkte hat der VfL bislang gesammelt. Bei einem desolaten Torverhältnis von 13:26. In den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die Bochumer jeweils sieben Punkte mehr auf dem Konto. Im ersten Bundesliga-Jahr seit dem Wiederaufstieg sogar satte zwölf. Von einer Festung Ruhrstadion ist momentan wenig zu sehen.
Horn: VfL hat „alles vermissen lassen“
„Wir haben alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat“, sagte Torhüter Timo Horn spürbar angefressen. „Zweikampfhärte, hohes Pressing, den Gegner unter Druck setzen, hinten stabil zu stehen“ - all das hatte der VfL Bochum nicht einmal ansatzweise auf den Platz bekommen, obwohl Hecking bis auf Boadu dieselbe Mannschaft auf das Feld schickte, die in der Vorwoche bei Bayer Leverkusen (1:3) beinahe für eine Überraschung gesorgt hätte.
Die große Angst wie genau vor einem Jahr geht in Bochum aber noch nicht um. Am 6. April 2024 verlor der VfL noch nach einer Führung beim 1. FC Köln, Thomas Letsch musste am Tag darauf als Trainer gehen. Gänzlich anders die Situation im Jahr 2025: Der Trainer ist der große Hoffnungsträger an der Castroper Straße. Auch, weil er die Situation realistisch einschätzt. „Wir wissen, warum wir da stehen“, sagte der 60-Jährige. „Wir haben richtig einen bekommen.“ Er redete erst gar nicht drumherum, suchte keine Ausreden. Seine Mannschaft habe einfach nur richtig schlecht gespielt, nichts davon auf den Platz gebracht, was es im Kampf gegen den Abstieg brauche.
Aber, und das spricht die Erfahrung von Jahrzehnten im Profi-Geschäft aus ihm: „So ein Spiel hat man im Abstiegskampf.“ In der Regel aber auch nur einmal. Dies sei auch die Hoffnung für die verbleibenden sechs Partien. Lieber einmal richtig untergehen, als jedes Mal gut zu spielen und trotzdem zu verlieren. In der kommenden Woche hat die Mannschaft schon die Chance, gegen den FC Augsburg endlich wieder das Heimgesicht früherer Jahre zu zeigen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."