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08-29-2025, 10:26 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-29-2025, 10:46 AM von Herr Bert.)
Welcher Spieler reist denn zu jedem interessierten Verein, der Interesse an einer Verpflichtung hat, zum Medizincheck, ohne verbindlich zu wissen, ob die Konditionen stimmen ? Wieso sollte sich ein Verein intensiv mit einem Spieler beschäftigen, von dem gar nicht weiß, ob er überhaupt zum entsprechenden zu wechseln ?
Bei fast jeder Verpflichtung ließt man sinngemäß, "... Spieler wird jetzt nur noch zum Medizincheck erwartet.", oder Transfer kommt nicht zustande, weil beim Medizincheck durchgefallen. Wie erst kürzlich beim Transfer von Renato Sanches.
Erst Vertragsverhandlung, dann der Rest, alles Andere macht doch keinen Sinn.
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Andersrum gab es Fälle wo Spieler sich mit Trikot haben ablichten lassen und dann ebenfalls nicht unterschrieben.
Oder auch die Wolf Geschichte. Im Hotel eingecheckt, 30 Minuten später ausgecheckt weil Frankfurt Interesse hatte.
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Die in letzter Minute gestoppte Leihe von Augsburgs Stürmer beschäftigt die Chefetagen des VfL Bochum. Neue Hintergründe und wie es weitergehen soll.
Auch am Tag danach sorgt der geplatzte Leih-Transfer von Yusuf Kabadayi vom FC Augsburg zum VfL Bochum für Diskussionen. Intern wie extern. Eigentlich wollten die sportlich Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner den flexiblen Offensivspieler noch vor dem Heimspiel gegen Preußen Münster (Samstag, 13 Uhr) an die Castroper Straße lotsen. Er wurde rein sportlich als derjenige auserkoren, der nach dem Abgang von Moritz Broschinski genau das geforderte Profil erfüllt: einsetzbar als zweite Spitze – oder aber auf beiden Flügeln. Er hätte in der zweiten Liga einen neuen Anlauf nehmen sollen, nachdem ihn Knieprobleme mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatten. Die Bochumer meinten, dass Kabadayi sportlich einen Mehrwert geboten hätte.
Daraus wird nun allerdings nichts. Zwar waren die vertraglichen Details bereits verhandelt, der Spieler schon am Flughafen auf dem Weg nach Bochum gelandet. Ein Medizincheck soll, anders als zunächst berichtet, allerdings noch nicht stattgefunden haben. Der Transfer wurde kurz zuvor durch das Präsidium und von Geschäftsführer Ilja Kaenzig gestoppt. Als zu gravierend bewerteten Teile der Verantwortlichen des VfL Bochum die persönliche Vorgeschichte des Spielers, die losgelöst von der sportlichen Qualität bewertet wird. Die menschliche Komponente muss stimmen, es soll verstärkt Wert auf die charakterliche Eignung der Spieler gelegt werden bei Transfers. Das betonte auch das neue Präsidium um den Vorstandsvorsitzenden Andreas Luthe im Wahlkampf mehrfach.
Zweifel an charakterlicher Eignung von Kabadayi
Die Zweifel bei Kabadayi waren da zu groß. Zum einen saß der 21-Jährige im Frühling kurzzeitig in Untersuchungshaft, das Verfahren wurde mit einem Strafbefehl wegen Körperverletzung beendet. Zum anderen postete er noch zu seinen Zeiten beim FC Schalke 04, für den er ein Jahr auf Leihbasis spielte, eine pro-palästinensische Botschaft nur wenige Tage nach dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Er löschte den Instagram-Post wenig später wieder, entschuldigte sich dafür. Dennoch blieb schon damals ein fader Beigeschmack.
Beide Punkte sollen nun am Donnerstag dazu geführt haben, dass das Präsidium und Geschäftsführer Ilja Kaenzig den Daumen für einen Transfer senkten, obwohl die sportliche Klubführung mit Dirk Dufner als Geschäftsführer sowie Johannes Waigand als Direktor Kadermanagement den Wechsel sehr weit und sehr konkret vorangetrieben hatte. Auch Trainer Dieter Hecking soll sich rein sportlich für eine Verpflichtung ausgesprochen haben, weil er genau dieses Stürmerprofil im Kader vermisst und nun womöglich nicht mehr bekommen wird.
Interne Kommunikationsschwierigkeiten?
Dass ein Transfer kurz vor Schluss, obwohl die meisten Details bereits geklärt sind, noch scheitert, kann auf dem hektischen Transfermarkt durchaus vorkommen. 2016 etwa bahnte Sven Mislintat bei Borussia Dortmund einen Wechsel von Oliver Torres an. Der damalige Trainer Thomas Tuchel allerdings verweigerte kurz vor Vollzug seine Zustimmung und ließ den Wechsel platzen, was das Verhältnis zwischen beiden nachhaltig zerrüttete. Immer wieder kommt es auch vor, dass sportlich Verantwortliche mit mehreren Parteien zeitgleich verhandeln.
Bei Kabadayi allerdings offenbarten sich nun interne Kommunikationsprobleme, die schon länger auf den Fluren der Geschäftsstelle an der Castroper Straße thematisiert werden sollen. Nach Informationen dieser Redaktion soll die sportliche Führung um Dirk Dufner den Transfer unabhängig von anderen Stellen konkretisiert und nahezu finalisiert haben, ohne andere Entscheider bis zuletzt konkret mit einzubeziehen. Der Vorwurf eines Alleingangs steht im Raum.
Wer wusste wann was?
Wann wer über das Interesse an dem Spieler konkret informiert worden ist, darüber gibt es aber offenbar unterschiedliche Auffassungen. Während es Stimmen im Verein gibt, dass alle Entscheidungsträger frühzeitig über das Interesse Bescheid gewusst hätten, behaupten andere, dass der Spieler neben mehreren anderen Akteuren auf einer Interessenliste gestanden habe und konkrete Verhandlungen noch nicht kommuniziert worden seien.
Dies sei, so heißt es, erst am Donnerstag passiert, nachdem die Verhandlungen mit dem FC Augsburg und dem Spieler Kabadayi bereits kurz vor dem Abschluss gestanden haben. Auch die persönliche Geschichte des Spielers sei erst auf Nachfrage und eigenen Recherchen von einigen Entscheidungsträgern im Präsidium auf den Tisch gekommen.
Offen ist nun, wie der VfL Bochum bis zum Ende der Transferperiode am kommenden Montag, 1. September (20 Uhr) weiterverfahren wird. Nach Informationen dieser Redaktion soll derzeit an einer Alternative gearbeitet werden, die bereits zuvor thematisiert wurde. Die sportliche Wunschlösung aber scheint es nicht mehr zu geben.
Quelle: WAZ.de
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08-29-2025, 02:42 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-29-2025, 02:43 PM von Herr Bert.)
Kompetenzgerangel in der Führungsetage, ob Dufner das lange mitmacht ? War es nicht eine Aussage von Luthe, die interne Kommunikation verbessern zu wollen? Das hat in diesem Fall nur bedingt geklappt.
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Der geplatzte Transfer des Augsburgers Kabadayi offenbart, dass es beim VfL Bochum knirscht – und die Kommunikation alles andere as optimal ist.
Man muss es einmal ausdrücklich festhalten: Am Ende steht eine richtige Entscheidung des VfL Bochum. Er hat Yusuf Kabadayi nicht verpflichtet, obwohl der Stürmer sportlich wohl weitergeholfen hätte – weil er einen Strafbefehl wegen Körperverletzung kassiert hat und damit nicht zu den Werten des Vereins passt. Das ist konsequent und löblich.
Der Weg zu dieser Entscheidung aber ist katastrophal, denn das klare Nein hätte es am Anfang des Prozesses geben müssen – und nicht erst ganz am Ende, wenn bereits alles ausverhandelt ist, wenn unterschriftsreife Verträge vorliegen, wenn mit dem Spieler und dem abgebenden Verein alles geklärt ist. So etwas spricht sich herum, und so werden künftige Verhandlungspartner zumindest kleine Fragezeichen im Kopf haben, wie verbindlich Gespräche mit dem VfL denn nun wirklich sind.
Die Kommunikation beim VfL Bochum ging gewaltig schief
Das allerdings ist aus Bochumer Sicht das kleinere Problem. Das größere, das der Fall Kabadayi offensichtlich macht: Die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Ebenen und Entscheidern ist nicht so eng, vertrauensvoll und reibungslos, wie sie in einem funktionierenden Unternehmen sein müsste. Und erst recht in einem vergleichsweise kleinen Klub wie dem VfL Bochum, der wegen seiner begrenzten finanziellen Mittel darauf angewiesen ist, schneller und schlauer zu agieren als die Konkurrenz.
Das allerdings klappt nur, wenn dabei alle Beteiligten an einem Strang ziehen, und zwar in dieselbe Richtung. Aktuell wird der Schwarze Peter eifrig hin- und hergeschoben in Bochum, sicher sagen aber lässt sich eins: Ein erfahrener Sportchef wie Dirk Dufner hätte die Brisanz des Falls frühzeitig erkennen und daher rechtzeitig das Okay aller Entscheider holen müssen, bevor er mit Kabadayi und dem FC Augsburg alles ausverhandelt. Nun steht Dufner, nun stehen alle Verantwortlichen gewaltig unter Druck, in der verbleibenden kurzen Zeit bis Transferschluss endlich den ersehnten flexiblen Offensivspieler aus dem Hut zu zaubern.
Quelle: WAZ.de
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08-29-2025, 07:09 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-29-2025, 07:15 PM von OKM.)
Aus dem Hut zaubert man nicht so einfach jemanden, der so richtig hilft. Im Anflug aus Leverkusen könnte dafür aber noch ein junger Stürmer kommen, der zumindest eine gute Perspektive hat
Nur wer die Bitternis der Niederlage geschmeckt, weiß die Süße des Sieges zu schätzen!(M.F.B.Schneider)
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Man macht es sich selbst unnötig schwer. Jetzt sieht es so aus, als hätte Duffner und sein Team den schwarzen Peter.
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Wie immer wissen wir nicht wie die Geschichte sich wirklich abgespielt hat. Deshalb sind Schuldzuweisungen unangebracht. Im Grunde hat Dufner seinen Job gemacht. Er hatte einen Spieler am Haken, der dem gesuchten Profil entspricht. Wie es dann weiterging, wer,was wann gesagt oder entschieden hat,bleibt nebulös. Die Außenwirkung ist fatal, und ob Dufner jetzt zur "Lame-Duck" gemacht wurde, wird vermutlich in Vereinskreisen verneint.
Die Frage ist, wer hat die Geschichte öffentlich gemacht ? Haben wir immer noch, oder wieder einen Maulwurf ?
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Da wird sicherlich schwer dran gearbeitet, es muss vertrauensvoller zusammengearbeitet werden. Immerhin funktionierte die Kontrolle über Ereignisse, dass der Transfer nicht über die Bühne ging. Dass dies nach außen drang, ist natürlich unmöglich. Genau dafür gibt es das Präsidium, dies abzustellen, nicht alles laufen zu lassen.
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